Herkunftsländer
Die größte Migrantengruppe in Deutschland kommt aktuell ursprünglich aus der Türkei. Entscheidend ist an der Erhebung stets, wer als Migrant zählt: Ist man schon ab drei Monaten in einem anderen Land oder erst nach sechs ein Migrant? Oder hat es mit der behördlichen Anerkennung zu tun? Muss Flucht, ob vor Krieg, Hunger, Klimaveränderung oder Armut mit im Spiel sein?
Die Migration nach Deutschland hat große Auswirkungen auf die Herkunftsländer selbst. Schließlich fehlen dort die Menschen, die keine Arbeitsplätze mehr belegen, Unternehmen gründen, Steuern zahlen oder im Militär dienen. Andererseits zeigt sich, dass Migranten beträchtliche Devisen in ihre Herkunftsländer überweisen – meist, um ihre Familien zu unterstützen. Migranten beabsichtigen zudem gar nicht „für immer“ in ihrer Wahlheimat zu bleiben. Schließlich ist es in Deutschland kalt, das Wetter schlecht und so richtig akzeptiert ist man auch nicht. Viele bleiben letztlich doch, oft aus praktischen Gründen wie etwa Rentenansprüche, die nur in Deutschland geltend gemacht werden können.
70% aller Geflüchteten kehren schon bald wieder in ihre Heimatländer zurück. Ist ein Konflikt, eine Notsituation, beendet, so helfen sie beim Wideraufbau. In der Zwischenzeit steht die Entwicklung vieler Länder, die sich in Krisen befinden, still oder dreht sich rückwärts. Herrscht Krieg oder hat eine Naturkatastrophe viel Infrastruktur zerstört wird Geld und Arbeitskraft gebraucht, um ein Land überhaupt wieder in den Ursprungszustand zu versetzen. In der Zeit entwickelt sich der Rest der Welt bereits weiter. Ein anschauliches Beispiel dafür ist Afghanistan – viel Infrastruktur ist durch die Kämpfe zerstört. Sie muss neu aufgebaut werden. Doch da seit den 80er Jahren gekämpft wird, sind viele Afghanen ohne Schulbildung aufgewachsen. Sie werden es schwer haben am Wideraufbau, wenn Ingenieure, Unternehmer, Beamte, Ärzte, Politiker usw. gebraucht werden, aktiv mitzuwirken.
Mapping von Migrationsströmen der Universität Zürich:
Eine grafische Übersicht der Herkunftsländer der bpb.