Auffanglager
Die EU unterstützt sie und auch deutsche Politiker diskutieren darüber: Auffanglager für Migranten. In Ländern wie Libyen sollen solche Lager Migranten auffangen, bevor sie über das Mittelmeer nach Europa weiterziehen. In den Einrichtungen, die meist riesigen Zeltlagern gleichen, sollen die Migranten registriert werden. Auch die Türkei ließ – im Zuge des Abkommens mit der EU - an der syrischen Grenze Flüchtlingslager errichten.
Gegner argumentieren, dass solche Flüchtlingslager das Problem der „Flüchtlingsströme“ nicht beseitigen, sondern nur aus den Augen der westlichen Nationen schaffen. Solche Lager seien menschenunwürdig, die Zustände katastrophal. Außerdem fürchten die Gegner, dass Migranten, die in solchen Lagern als Flüchtlinge eingestuft werden, am Ende doch nicht von den EU-Mitgliedsstaaten aufgenommen werden.
Befürworter der Auffanglager führen an, dass die meisten Migranten keine Flüchtlinge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention sind und die Asylbürokratie in Ländern wie Griechenland, Italien oder Deutschland durch die große Zahl an Zuwanderern kaum mehr in der Lage ist, alle Migranten zu registrieren und zu entscheiden, ob es sich um Flüchtlinge handelt oder nicht. Das behindere die Unterbringung und auch die Integration der Zuwanderer. Auch sei die Flucht über das Mittelmeer oder den Landweg gefährlich und fördere die Arbeit von Schleusern und Menschenhändlern.
Interview mit Bernd Kasparek:
Was beobachtet Bordermonitoring in europäischen Aufnahmezentren?
Die Zeit Online stellt Pro & Contra zu Auffanglagern vor.