{'de': 'Postfaktisch'}
Das Wort des Jahres 2016. Die Entscheidung sollte wachrütteln, angesichts eines Trends, der immer stärker scheint. Mit ihrem Ausspruch über „alternative Fakten“, welcher sogar zum Unwort des Jahres 2017 gewählt wurde, hat die Beraterin Kelly Conway von US Präsident Donald Trump Hohn und Spott auf sich gezogen. Doch in der Aussage steckt ein Weltbild, das Populisten häufig zu eigen ist: Die Ablehnung von Fakten, wenn diese nicht der eigenen Meinung entsprechen.\nDer Trend ist gefährlich – Dinge, die wissenschaftlich auf soliden Füßen stehen, wie etwa der Klimawandel, werden mit absurden Argumenten hinterfragt. Eine Lüge wird so erst zu einer Kontroverse, schließlich zu einem Meinungsaustausch auf Augenhöhe und letztlich zu einer „alternativen Wahrheit“. So wird in manchen Schulen in den USA bereits der Kreationismus als Alternative zur Evolutionsbiologie gelehrt, obwohl es als wissenschaftlich erwiesen gilt, dass die Erde älter als 9.000 Jahre ist und keine Superintelligenz alles steuert.
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